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AUS DEM CENTROPA ARCHIV

Paul Rona

Foto aufgenommen in: Wien, Österreich (1925)
Zeitpunkt des Interviews: 2003
Interviewte Person: Paul Rona
Interviewerin: Tanja Eckstein

Mein Vater und ich waren in der Pogromnacht aus der Wohnung heraus verhaftet und gleich weggeführt worden. Die SA Leute sollen in unserer Wohnung dann ziemlich gewütet haben, aber der neue Besitzer der Wohnung stoppte die Zerstörung, weil er unsere Sachen wollte. Er schmiss meine Mutter raus. Sie verließ mit zwei Koffern die Wohnung und ging zu den Marksteins in die Brigittenauer Lände.
Mein Vater und ich wurden in der Karajangasse in der Schule, in der ich im Gymnasium war, eingesperrt. Am Abend wurden wir abgezählt: A, B, C, D. Mein Vater war ‚D' und ich war ‚A'. Wir hätten leicht den Platz wechseln können. Das ‚D' stand für Dachau, was wir nicht wussten. Mir wäre nichts geschehen, wenn wir verkehrt gestanden hätten, weil die unter Siebzehnjährigen noch rausgelassen wurden, und ich war noch nicht siebzehn Jahre alt.
Unser Geschäft war natürlich arisiert worden, und meine Mutter hat sich sofort um eine Fluchtmöglichkeit für uns bemüht. Wir wären wahrscheinlich nach Schanghai geflohen, denn sie hatte meinem Vater ins KZ Dachau ein Foto für seinen Pass oder für ein Visum nach Schanghai geschickt. Durch ein Visum wäre er entlassen worden. Er hat das Foto unterschreiben und zurückgeschickt.
Ich glaube am 23. oder 24. Dezember 1938 versuchten einige Häftlinge aus dem KZ Dachau zu fliehen. Daraufhin war ein überlanger Zählappell, bis man die Entflohenen eingefangen hatte.
Es war kalt und mein Vater bekam eine Lungenentzündung. Er starb am 2. Januar 1939 an den Folgen der Lungenentzündung. Wir bekamen aus dem KZ die Mitteilung, dass mein Vater gestorben sei und sie wissen wollen, ob wir Wert darauf legen, meinen Vater in Wien zu begraben. Wir legten Wert darauf, meinen Vater in Wien zu begraben, und wir bekamen ihn im Zinksarg zurück. Für den Transport nach Wien mussten wir bezahlen. Dann haben wir ihn auf dem Zentralfriedhof im Grab seines Bruders Josef beerdigt. An das Begräbnis kann ich mich noch genau erinnern.

 

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